Energieregion bleibt Energieregion

Der Ausstieg aus der Kohleverstromung führt zum Ende des Braunkohletagebaus in Mitteldeutschland. Die im Cluster gebündelte sektorübergreifende Kompetenz rund um erneuerbare Energien und Pflanzenbau führt zu digitalen und technischen Innovationen mit hohem Exportpotential.

Übergang zu sauberer erneuerbare Energie in einer kohleintensiven Region (Mitteldeutschland)

In der Energieregion Mitteldeutschland bietet sich die Chance, eine CO₂-neutrale Wirtschaft mit einer direkten Kopplung regenerativer Energiegewinnung und -nutzung erfolgreich umzusetzen und Modellwirkung zu erzielen.

Integrierte direkte Kopplung regenerativer Energiegewinnung und -nutzung

Unter der Prämisse, dass Deutschland binnen weniger Jahre eine CO-neutrale Wirtschaft anstrebt, liegt der Schlüssel zum Erfolg in der direkten Kopplung regenerativer Energiegewinnung und –nutzung ohne zwischengeschaltete Kompensationsleistung. Die Integration von geschütztem Gartenbau mit erneuerbarer Energieerzeugung in Kombination von “Microgrid” Lösungen werden zukunftsweisend Modellcharakter aufweisen.

Grüner CO2-neutraler Wirtschaftsumbau - 1.000 ha Bedarf - durch Tagebau freigegeben Flächen neu nutzen

Jedes Jahr entstehen allein in Deutschland ca. 100 ha Gewächshausfläche für Fruchtgemüse. Diese Neuansiedlungen finden aus verschiedenen Gründen fragmentiert statt und lassen damit eine Vielzahl an Potentialen ungenutzt. Es fehlen oftmals zusammenhängende Vorzugsflächen, eine abgestimmte, leistungsfähige Infrastruktur und attraktive Ansiedlungsprogramme. Außerdem sind die Bewilligungsverfahren in der Landwirtschaftszone langwierig und nicht immer erfolgreich. Zusätzlich bremsen hohe Investitionskosten die einzelnen Betriebe.

Rekultivierung der freigegebenen Flächen

Gewächshausstandorte nutzen industrielle Flächen, welche belastet sind. Dadurch werden unberührte Areale geschont und der Druck auf die Ackerflächen reduziert und großräumig zusammenhängende Renaturierungsflächen geschaffen. Bereits bestehende Gartenbau-Cluster, wie z.B.  Rain am Lech, Knoblauchsland, Papenburg, stoßen an ihre Grenzen aufgrund von Bewilligungsauflagen. Dabei belegt dieser Sektor gerade in der Zeit der CoVid-19 Pandemie eine unübersehbare Resilienz gegenüber Wirtschaftsschwankungen. Die einsetzenden Clustereffekte sowie hohe Wertschöpfung und Arbeitspotential ab ca. 100 ha Gewächshausfläche in enger regionaler Beziehung verstärken diese Resilienz.

Gesicherte attraktive berufliche Perspektiven in der Region - 10.000 regionale Arbeitsplätze bis 2028

Menschen mit unterschiedlichsten beruflichem Hintergrund, deren Arbeitskraft durch den Rückzug aus der Braunkohleförderung freigesetzt wird, können der fossilfreie Gartenbau sowie sich ansiedelnde vor- und nachgelagerte Gewerbe sichere, attraktive und positiv besetzte Perspektiven in der Heimat bieten.

Transformation innerhalb von 8 - 10 Jahren

Rekultivierung und wirtschaftlicher Umbau sind mit den bisherigen Methoden zeitlich untrennbar gekoppelt, weshalb schnell Zeiträume von mehr als 20 Jahren auflaufen, bis getroffene Maßnahmen greifen.

Unterglasbetriebe als Akteur zur Stromnetzstabilisierung

Volatile Energiegestehung bedarf starker Netzteilnehmer, die in der Lage sind, ihren Lastgang nach dem Energieaufkommen im EU-weiten Energiebinnenmarkt auszurichten. Gewächshausbetriebe sind ausreichend dimensionierte und zugleich flexible Partner, die lokal anfallende Wärme abnehmen und Elektrizität flexible in Zeiten von hohem Anfall nutzen, während sie bei hoher Netznachfrage ihre Verbräuche reduzieren. Größere Einzelbetriebe (>10 ha) besitzen diese Verbrauchsprofile.

Vorzeigeprojekt für andere europäische und außereuropäische Regionen!

Durch die Verbindung aus regenerativer Energiewirtschaft und fossilfreiem Gartenbau entsteht eine klimaneutrale Modellregion.

Umweltfreundliche Gemüse- und Früchteproduktion in geschlossenen Stoff- und Energiekreisläufen

Moderne Gewächshausanlagen sind heute in der Lage, Ressourcen äußerst effizient zu nutzen. Das zur Bewässerung genutzte Regenwasser wird wiederverwendet und schützt so Boden und Grundwasser. Wärmespeicheranlagen oder die Prozesswärme anderer Unternehmen sorgen für ein günstiges Klima in den Gewächshäusern und Bioabfälle werden aufbereitet wieder dem Pflanzenbau zugeführt. Ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit sind gelebter Alltag.